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  • Galileo war zu seiner Zeit ein Star. Man lud ihn in die vornehmsten Häuser ein, um seinen Partys und Tischgesellschaften Glanz zu verleihen. Selbst in der für ihn so schicksalhaften Zeit des Inquisitionsprozesses wurde er bei Adel und Klerus bestens bewirtet.
    Galileo vereinte brillante Intelligenz mit praktischem Verstand. Dazu kam, und das wurde ihm letztendlich zur Last gelegt, dass er nicht nur bereit war, sein Wissen mit anderen zu teilen, sondern dies darüber hinaus äußerst eloquent und kreativ vermochte.
    Bei seinem Prozess ging es nicht darum, ob die Erde sich um die Sonne dreht. – Denn auch in der Kirche rechnete man klammheimlich bereits mit der Erdbewegung. – Es ging um ein durch die Macht der Kirche definiertes Weltbild, an dem nicht gerüttelt werden durfte.
    Galileo hatte es gewagt, die Wissenschaft mit nachvollziehbaren Argumenten über das Glauben zu stellen. Dabei hatte er die Lacher meist auf seiner Seite. Eine Tatsache, die ihm nicht nur Freunde einbrachte.

    Ein Gutachter im Prozess von 1633 beschreibt das folgendermaßen: „Galilei … bewaffnet die kopernikanische Meinung nicht allein mit neuen Argumenten , wie sie niemals von jemandem jenseits der Alpen dargebracht wurden, sondern bedient sich zudem des Italienischen, einer Sprache, die … geradezu ausersehen ist, den unwissenden, am leichtesten für den Irrtum empfänglichen Pöbel zu verführen. … Der Autor behauptet, eine mathematische Hypothese erörtert zu haben, jedoch verleiht er ihr körperliche Anschaulichkeit…“*
    Durch diese Formulierungen kommt klar zum Ausdruck, was es mit dem kirchlichen Weltbild auf sich hatte: Es war durch das Misstrauen gegenüber „dem Pöbel“ besetzt. Der Pöbel kann irren, den Pöbel kann man manipulieren. Dahinter steckt auch: Uns kann man nicht manipulieren, wir wissen Bescheid, wir sind es, die den Pöbel manipulieren. Hier spricht eine Führungsklasse, die keine Teilhabe duldet.

    Galileo war ein Kind seiner Zeit und kannte die Grenzen dessen, was man sich herausnehmen kann: So verstieß er die Mutter seiner Kinder, weil sie wegen ihrer einfachen Herkunft seiner Karriere im Wege stand, unterstützte die Familie aber weiterhin aus der Distanz. Während er Kopernikus persönlich anhing, hielt er in
    seiner Zeit als junger Professor in Padua Vorträge über das alte, heliozentrische Weltbild. Gleichzeitig erlaubt er sich, mit mathematischen Mitteln Autoritäten wie Dante und Aristoteles zu demontieren. Sein Witz war dabei messerscharf: Er berechnet zum Beispiel mit seinen Studenten den Kegelschnitt von Dantes dichterischer Höllenvision. Das war ganz offensichtlich Unfug, den er da mit hohen Werten trieb. Denn wo bleibt die Ungeheuerlichkeit der Hölle, wenn man ihren Durchmesser berechnen kann?

    Galileos wichtigstes Werk wurde zu seiner Zeit eine Art Bestseller: In Dialogen eines einfachen Bauern mit einem Landvermesser schildert er seine wissenschaftliche Sicht der Welt in schlichtem Italienisch.
    Nachvollziehbar, anschaulich.
    Dass die Erde sich um die Sonne dreht, war weder seine Entdeckung noch sein Verdienst. Und trotzdem ist Galileo der, den man mit dem endgültigen Durchbruch dieser Erkenntnis verbindet. Als tragischer oder trotziger Held soll er nach dem Abschwören in seinen Bart gemurmelt haben: „Und sie bewegt sich doch!“
    .
    Natürlich bewegt sie sich doch! Wir wissen das alle heute, weil uns die Vorstellung von klein auf vermittelt wurde.
    Die Zeitgenossen Galileos hatten damit allerdings noch größere Probleme, denn sie waren der Überzeugung, „dass die nicht fest mit der Erde verbundenen Lebewesen und Gegenstände durch die Bewegung der Erde in die Luft geschleudert werden müssten. (…)“. Ein – wenn auch mit mildem Lächeln – nachvollziehbares Argument, wenn man bedenkt, dass Gravitation noch nicht „entdeckt“ war. – Newton muss erst noch den Apfel fallen sehen.

    Die Erkenntnis, dass die Erde sich bewegt, war in den obersten Ebenen der intellektuellen Gesellschaft Galileos bereits angekommen. Aber die breitere Ebene der Gebildeten (natürlich nicht der „Pöbel“) ließ sich noch durch Argumente der oben genannten Art irritieren. Galileo verursachte durch seine gut lesbaren, einfach nachzuvollziehenden Argumente einen Kulturwandel. Die Philosophie und ihre klerikale Elite wurde durch die Naturwissenschaft entthront. Man glaubte dann eher seinen Augen als dem Wort. – Und wenn man seinen Augen nicht trauen konnte, das hat sich bis heute nicht geändert, dann glaubte man eben den Worten der wissenschaftlichen „Seher“: den Zahlen.

    Auf lange Sicht siegte Galileos kultureller Impuls „Da schau her: So ist das!“ gegen den „Ich sehe es zwar, aber ich glaub es trotzdem nicht“.

    Den größten Teil seines Lebens über hatte er großen Erfolg mit seiner mutigen, diplomatischen und kreativen Art, die neue Kultur zu vermitteln. Erst nach vielen Erfolgen und Jahren der Zurückhaltung erlitt er die furchtbare Erniedrigung des Prozesses, der mit dem erschütternden Widerruf endete. Er selbst empfand sich als gescheitert.

    So ist das mit der Macht: vieles ließ die Kirche noch mal so durchgehen. Aber den Kulturwandel wollte sie doch in letzter Instanz selbst steuern. Hat sie sich dadurch mit Ruhm bekleckert? Aufhalten konnte sie ihn jedenfalls nicht.

    Die Geschichte des Galileo Galilei hat viele Bezüge zur Gegenwart:
    Was verleugnen wir, um unsere Haut zu retten oder unsere Interessen zu vertreten?
    Vor einem Vorgesetzten oder Kunden wird geplaudert, was man von uns erwartet. Das ist gesunder Pragmatismus. Damals wie heute äußerst erfolgversprechend.
    Warum glauben wir, dass wir so viel schlauer sind als die Menschen von damals? – Weil wir auch die Sache mit der Gravitation kinderleicht durchschauen? Wie viele Irrtümer scheinen uns so natürlich, dass wir nicht sehen können, was sich vor unseren Augen abspielt?
    „Ich sehe es zwar, aber ich glaube es trotzdem nicht!“ ist nach wie vor ein beliebtes Argument derer, die sich Änderungen verweigern. In den Köpfen der Chefs kann es zur Waffe werden, denn sie haben die Macht.

    Neues darf nur in homöopathischen Dosen oder „von oben“ eingebracht werden.
    Dem „Pöbel“, Menschen der nächst tieferen hierarchischen oder gesellschaftlichen
    Ebene, wird oft nicht zugetraut, dass er mit Ergebnissen reif umgehen kann.
    Manager und Managerinnen sollten sich deshalb hinter die Löffel schreiben, dass sie zwar ihre „Leute“ zum Schweigen bringen können, dass aber gerade diejenigen,
    die reizen und herausfordern, Wahrheiten aufdecken, die dann nicht mehr wegzudenken sind und mit Hilfe derer es sich eigentlich auch besser leben ließe.

    Einen Kulturwandel kann man auf lange Sicht nicht vermeiden und nur beschränkt steuern. Umso wichtiger ist es, zu verstehen was sich wo bewegt, um Veränderungen organisatorisch sinnvoll abzufangen und umgekehrt notwendige Veränderungen kulturell einzubetten.


    Kultur ist kein Schräubchen, das zu verstellen einer Führungsklasse vorbehalten ist. – Kultur ist aber dennoch das Zentrum des Berechenbaren.


     

    Irren ist institutionell?
    1992 wurden die Lehren des Galilei nach 13-jähriger Untersuchung durch Johannes-Paul II rehabilitiert.
    Spiegel online, März 2008: Vatikan setzt Galileo Galilei ein Denkmal
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/marmorstatue-vatikan-setzt-galileo-galilei-ein-denkmal-a-540342.html
    Focus online, Jan. 2009: Keine Statue für Gallileo im Vatikan
    http://www.focus.de/panorama/vermischtes/galileogalilei-vatikan-verwehrt-wissenschaftler-seine-statue_aid_366094.html
    http://de.wikipedia.org/wiki/Giordano_Bruno
    Giordano Bruno wurde 1600 in Rom verbrannt – auch er hatte das heliozentrische Weltbild vertreten. 2000 wurde seine Verurteilung vom Vatikan als Unrecht bezeichnet.


    *Galileo Galilei, Schriften, Briefe, Dokumente – Herausgegeben von Anna Murdy, Büchergilde Gutenberg, 1987
    (S. 12)


     

    Wahlverwandt

    Die Entwicklung der Rockerclubs ist eine organisationale Erfolgsgeschichte.

    Der Organisationssoziologe Christian J. Schmid von der Technischen Universität Dortmund beforschte die Szene.

    Zur Organisationskultur von Rockerclubs

    von Christian Schmid

    Lockere Gemeinschaften

    Das Leben in unserer Gegenwartsgesellschaft ist typischerweise hochgradig individualisiert und optionalisiert. Viele Menschen schließen sich deshalb unterschiedlich intensiv Interessens- oder Gesinnungsgemeinschaften an.

    Arne Niederbacher und Ronald Hitzler beobachten, charakterisieren und beschreiben Szenen.

    Das Phänomen „Szene“ bietet einen Einblick in die Thematik.

    Zitat

    Albert Einstein

    In order to be a perfect member of a flock of sheep, one has to be foremost, a sheep.

    Hochenergie-Genies

    „I have created two Maxi DSTs for conversion studies. The data were filtered from W slowstream output asking for standard electron cuts (eRIC + track-preshower match). There are a total 655 events on cassettes VW 0536 VW0537.“

    Sprache ist kulturprägend. - Und das da oben soll Englisch sein???

    Ein Beitrag über die Kultur der Hochenergiepysiker am CERN, beforscht durch D. Nothnagel.

    SESAME

    Synchrotron-light for Experimental Science and Applications in the Middle East ist ein Forschungszentrum, das nach Vorbild des CERN im Mittleren Osten etabliert wird.
    Es soll sowohl Forschungen durch Bereitstellung von teuren Versuchseinrichtungen im Bereich der Physik, Chemie, Biologie, Archäologie und anderen Fachbereichen ermöglichen, als auch friedensstiftend in der Region wirken.
    Man lasse sich die Namen der Mitgliedsstaaten in einer Reihe auf der Zunge zergehen:
    Bahrain, Zypern, Ägypten, Iran, Israel, Jordanien, Pakistan, Palestinensische Autonomiebehörde und Türkei.

    http://www.sesame.org.jo/sesame/

    Surreales im scheinbar reinen Rationalem

    "Im Ergebnis verweist die soziolinguistisch, z.T. statistisch orientierte Untersuchung darauf, dass im gegebenen Ausschnitt, der britische, deutsche, französische, italienische und US-amerikanische Sprecher/innen umfasst, geschlechtsgebundene Unterschiede keineswegs kleiner als die kulturellen sind."

    Kultivierte Unschärfe[n]

    von Detlev Nothnagel

    Leitgedanken

     

    Unternehmenskulturen sind nicht „gut“ oder „schlecht“. Aber sie können, ähnlich wie der Charakter bei Menschen, einem sympathisch oder abstoßend erscheinen. Das bleibt der individuellen Bewertung überlassen. - Man kann aber messen und bewerten, ob eine Kultur ihren speziellen Aufgaben gewachsen ist. Das Unternehmenskultur-Magazin.de stellt eine Vielfalt an Organisationscharakteren und Tools zur Messung und Anpassung von Organisationskulturen vor, ohne dabei den Blick für Menschliches zu verlieren.
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