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  • von Gabriele Euchner

    Kündigungen sind in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Die Art und Weise wie heutzutage Mitarbeiter und Manager gefeuert werden, traumatisiert die Betroffenen. Sie kann Burn-Out auslösen, Depressionen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Suizid. Sie haben unzweifelhaft dramatische Folgen für den Körper und die Psyche. Wirklich zu wissen, was eine Kündigung für den/die Betroffenen bedeutet, ist nur schwer nachvollziehbar, wenn man es selbst noch nie erlebt hat.
    Die wichtigste Frage, die sich stellt für den/die Betroffenen ist: " Komme ich je wieder aus dieser Talsohle heraus? Wie bringe ich mich wieder zurück ins Spiel, ins Business?

    Soviel vorab: Die Re-Integration von Körper, Geist und Seele benötigt Zeit, in der man reflektieren, erkennen, lernen und die nächsten Schritte entwickeln kann. Das ist der wichtigste Prozess zur Vorbereitung auf eine neue, erfolgreiche Zukunft.
    Wichtig ist es, so schnell wie möglich Abstand zu gewinnen und loszulassen, zu sich selbst zu kommen und das Selbstvertrauen wieder aufzubauen. Es wird für die sehr Gestressten und Fleißigen unter uns wahrscheinlich einige Monate dauern, vielleicht auch ein Jahr, bis der Tinnitus leiser pfeift und das Brummgeräusch in den Ohren aufhört. Bewusstes Selbst-Management und Achtsamkeit für sich selbst ist die Aufgabe.
    Hier sind die sieben wichtigsten Schritte erklärt, um als Gekündigte(r)  "von der Schockstarre auf das Siegerpodest" zurück zu kommen:

    1. Nehmen Sie sich eine Auszeit von ein, zwei Monaten – wenn möglich, sogar länger! Gehen Sie in dieser Auszeit heraus aus dem gewohnten Umfeld. Bereisen Sie Länder, die Sie schon immer sehen wollten und deren Sprache Sie nicht sprechen. Sie erhalten Abstand, ihr Körper und ihre Seele kommen zur Ruhe – vielleicht zum ersten Mal nach vielen Jahren. Tun Sie dies sofort nach der Kündigung und nachdem alles Wichtige geregelt worden ist. Denn ein paar Monate später werden Sie nicht mehr gehen wollen, da Sie bereits wieder intensiv im Bewerbungsprozess sind und vor Ort bleiben sollten.

    2. Werden Sie körperlich wieder fit! Natürlich können Sie sich vornehmen, wieder täglich Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren oder gar abzunehmen. Doch ich empfehle, nicht sofort intensiv mit Sport zu beginnen und sich zu zwingen, das nachzuholen, was man jahrelang und während des Jobs versäumt hat. Hat  jemand über Jahre im Durchschnitt 70, 80 Stunden pro Woche gearbeitet und dazu wenig Schlaf bekommen, ist der körperlich bereits am Ende. Noch mehr Druck und Stress erträgt wirklich kein Mensch.

    3. Strukturieren Sie den Tag! Ob Sie wegfahren oder zuhause bleiben, bauen Sie sich eine Tagesstruktur auf, die als Gerüst dient. Schließlich sind Sie es so gewohnt. Stehen Sie morgens immer zur gleichen Zeit auf, setzen Sie sich Termine bis zum Mittag, dann machen Sie eine Pause, und ab 14 Uhr nachmittags setzen Sie sich wieder Termine. So banal es klingt, die positive Wirkung auf Dauer ist auch wissenschaftlich erwiesen.

    4. Führen Sie eine persönliche Standortbestimmung durch! Durch die hohe Identifizierung mit dem Job, dem Unternehmen, den Aufgaben und den Menschen dort wissen nur noch die Wenigsten, wer sie in Wirklichkeit sind und was sie selbst einmal wollten. Was bleibt, wenn alles Äußere wegfällt? Dann bleiben nur noch Sie selbst. Begeben Sie sich auf die Suche nach Ihrem Kern, Ihren Wünschen und Vorstellungen von Ihrem nächsten Karriereschritt. Den finden Sie, wenn Sie sich mal genauer Ihren Lebenslauf und Ihr "Work-Life"-Profil anschauen, ein persönliches Stärken-und Resourcen- Profil erstellen und Ihre verschiedenen Wahlmöglichkeiten dadurch erkennen.

    5. Stellen Sie sich die richtigen Fragen!  Ihre persönliche Standortbestimmung, Zielfindung und Strategie kommt dann auf den Punkt, wenn Sie sich die richtigen Fragen stellen:
    Wer wollen Sie sein? Wofür wollen Sie stehen? Was sind Ihre Werte?
    Was wollen Sie den Menschen zurückgeben?
    Was wünschen Sie sich in Ihren Beziehungen?
    Was würden Sie wirklich tun wollen, wenn Sie finanziell unabhängig wären?
    Was würden Sie tun, wenn Sie definitiv wüssten, dass Sie erfolgreich sein würden?

    6. Lassen Sie sich von einem Personal Coach mit Managementerfahrung unterstützen! Sie brauchen einen Menschen, dem Sie sich komplett anvertrauen können, der Ihnen zuhört, der Sie versteht und zu Ihnen steht – bedingungslos. Eine neutrale Person eignet sich dazu am besten, denn diese hat Abstand und sieht den ganzen Wald statt nur die einzelnen Bäume. Das Ziel des Coaching wird es sein, Sie durch den Prozess zu begleiten und Sie zu stärken für neue Aufgaben und Unternehmen.

    7. Denken Sie positiv und starten Sie NEU durch! Bleiben Sie optimistisch und zuversichtlich – egal, was passiert. Lernen Sie die Lektion und lassen Sie los. Der Optimist hat allen Grund optimistisch zu sein. Der Pessimist hat auch allen Grund pessimistisch zu sein. Entdecken Sie das, was Sie mögen, und hören Sie damit auf, das zu tun, was Sie nicht mehr mögen.

     


    Gabriele Euchner, Dipl.Kfm., Managementberaterin und Executive Coach, verfügt über extensive Managementerfahrungen, u.a. als Geschäftsführerin und General Manager in Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz mit bis zu 12.000 Vertriebsmitarbeitern sowie in Marketing und Vertrieb amerikanischer Konzerne. Sie ist zusätzlich ausgebildet als Business Coach und NLP-Master (INLPTA, DVNLP) und im Systemischem Coaching. Sie berät und coached heute Menschen in Change Management-Prozessen, individuell und unternehmensbezogen.

    Weiterer Beitrag von Gabriele Euchner im Unternehmenskultur-Magazin: Ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit in Unternehmen!

    Buchempfehlung: "Mit dem Fußtritt aus der Chefetage", von Gabriele Euchner, Haufe 2013 - Beleuchtet sehr umfassend verschiedene Aspekte rund um das Thema Kündigung.

    Wahlverwandt

    Die Entwicklung der Rockerclubs ist eine organisationale Erfolgsgeschichte.

    Der Organisationssoziologe Christian J. Schmid von der Technischen Universität Dortmund beforschte die Szene.

    Zur Organisationskultur von Rockerclubs

    von Christian Schmid

    Lockere Gemeinschaften

    Das Leben in unserer Gegenwartsgesellschaft ist typischerweise hochgradig individualisiert und optionalisiert. Viele Menschen schließen sich deshalb unterschiedlich intensiv Interessens- oder Gesinnungsgemeinschaften an.

    Arne Niederbacher und Ronald Hitzler beobachten, charakterisieren und beschreiben Szenen.

    Das Phänomen „Szene“ bietet einen Einblick in die Thematik.

    Zitat

    Albert Einstein

    In order to be a perfect member of a flock of sheep, one has to be foremost, a sheep.

    Hochenergie-Genies

    „I have created two Maxi DSTs for conversion studies. The data were filtered from W slowstream output asking for standard electron cuts (eRIC + track-preshower match). There are a total 655 events on cassettes VW 0536 VW0537.“

    Sprache ist kulturprägend. - Und das da oben soll Englisch sein???

    Ein Beitrag über die Kultur der Hochenergiepysiker am CERN, beforscht durch D. Nothnagel.

    SESAME

    Synchrotron-light for Experimental Science and Applications in the Middle East ist ein Forschungszentrum, das nach Vorbild des CERN im Mittleren Osten etabliert wird.
    Es soll sowohl Forschungen durch Bereitstellung von teuren Versuchseinrichtungen im Bereich der Physik, Chemie, Biologie, Archäologie und anderen Fachbereichen ermöglichen, als auch friedensstiftend in der Region wirken.
    Man lasse sich die Namen der Mitgliedsstaaten in einer Reihe auf der Zunge zergehen:
    Bahrain, Zypern, Ägypten, Iran, Israel, Jordanien, Pakistan, Palestinensische Autonomiebehörde und Türkei.

    http://www.sesame.org.jo/sesame/

    Surreales im scheinbar reinen Rationalem

    "Im Ergebnis verweist die soziolinguistisch, z.T. statistisch orientierte Untersuchung darauf, dass im gegebenen Ausschnitt, der britische, deutsche, französische, italienische und US-amerikanische Sprecher/innen umfasst, geschlechtsgebundene Unterschiede keineswegs kleiner als die kulturellen sind."

    Kultivierte Unschärfe[n]

    von Detlev Nothnagel

    Leitgedanken

     

    Unternehmenskulturen sind nicht „gut“ oder „schlecht“. Aber sie können, ähnlich wie der Charakter bei Menschen, einem sympathisch oder abstoßend erscheinen. Das bleibt der individuellen Bewertung überlassen. - Man kann aber messen und bewerten, ob eine Kultur ihren speziellen Aufgaben gewachsen ist. Das Unternehmenskultur-Magazin.de stellt eine Vielfalt an Organisationscharakteren und Tools zur Messung und Anpassung von Organisationskulturen vor, ohne dabei den Blick für Menschliches zu verlieren.
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